Von April bis Mai blühen in den alten Weinbergen des Hohenlohekreises oft Wilde Tulpe (auch Weinbergstulpe), Acker-Gelbstern und Traubenhyazinthe. Die Geophyten[1] verwandeln jedes Frühjahr die Rebflächen in ein zart duftendes blau-gelbes Blütenmeer. Eine floristische Besonderheit in den Weinbergen ist die Weinbergstulpe (Tulipa sylvestris L.). Diese Art ist – anders als man zunächst meinen würde – keine bei uns beheimatete Art, sondern erst im 16. Jahrhundert aus Italien eingewandert und stammt nicht von der Gartentulpe ab, welche ihrerseits aus der Türkei importiert wurde.
Heutzutage nehmen die Bestände der Weinbergstulpe und ihrer Pflanzengesellschaft, die sogenannte Weinbergs-Lauch-Gesellschaft, ab. Die Ursache liegt in einem verstärkten Einsatz von Pflanzenvernichtungsmitteln in der Landwirtschaft oder einer aktiven Begrünung der Rebgassen mit Gräsern. Auch der Mahtzeitpunkt im Wachstumszeitraum (sog. Vegetationsperiode) von Dezember bis Juli kann den Pflanzen schaden.
Durch die Übertragung von Tulpenzwiebeln aus benachbarten Weinbergen ist eine Förderung der Weinbergstulpe möglich. Dies muss jedoch immer in Rücksprache mit der Unteren Naturschutzbehörde geschehen, da die Weinbergstulpe eine geschützte Art ist.
Durch eine tulpenfreundliche Bewirtschaftung lässt sich die Weinbergstulpe erhalten und fördern. Diese Maßnahmen sind auch finanziell förderfähig. Für eine Beratung über Maßnahmen und Förderung können Sie sich gerne an uns wenden.
Weitere Informationen
Deutscher Verband für Landschaftspflege (Hrsg.) (2014): Gelber Frühlingsbote im Weinberg. Weinbergstulpe. Ansbach, 19 Seiten. (abrufbar hier)
[1] d.h. die Ausdauerungsorgane liegen im Boden, bsp. Zwiebel.